aus der serie fourmis nomades, ladakh, 30 x 30 cm, aquarell, acryl, gold, farbstifte auf lithografiepapier

zeichnen – eine hommage an die zerbrechlichkeit

am anfang meines freien zeichnens habe ich beschlossen nur ameisen zu zeichnen. es ist nicht dabei geblieben. ich zeichne auch pfeffer, zooplankton, hummer, indische flöhe, bambus, muränen, granatäpfel. ich zeichne die bewegungsabläufe dieses lebens. die prozesse meiner arbeit beginnen mit beobachtungen in der natur, sammlungen von fotos, texten aus wissenschaft, literatur, presse. die ersten zeichnungen entstehen in heften und skizzenbüchern. ameisen bleiben ein thema, das sich durch mein werk zieht. mich fasziniert dieses volk, das wie der mensch sein leben sozial organisiert und strategien des überlebens entwickelt. ich beobachte ihre färbung, ihren körperbau, ihre art sich zu bewegen und zu kommunizieren, die sprachen, die sie entwickeln, die spuren, die sie hinterlassen und zeichne dann. ich zeichne mit kalligraphie- und tuschepinseln, farbigen stiften, aquarell, acryl und gouache. ich zeichne am boden, in serien, auf mehreren papieren gleichzeitig. ich zeichne nicht das konkrete abbild der ameise, vielmehr fragmente des gesehenen, wiederholt nebeneinander und übereinander. ich zeichne die erinnerung meiner beobachtungen, den ausdruck, den die sinnliche wahrnehmung hinterlässt, die stimmung, die das wort ameise aufruft. ich zeichne den geruch. > lettres